Windischeschenbach. (mlb) Am Ende stimmte sogar der Himmel mit ein. Beim dritten und letzten Serenadenabend im Park der Stützelvilla untermalte lautes Donnergrollen die beiden Zugaben der Jugendblaskapelle "Neuhauser Boum". Während sich einige Zuhörer fluchtartig auf den Nachhauseweg machten, wurden die anderen vom nahenden Gewitter wohl eher zum Schmunzeln angeregt.
Grund dafür war die Selbstironie des Dirigenten Robert Schricker, der zu Beginn und mehrmals während der Veranstaltung auf das schöne Wetter und den lauen Sommerabend hingewiesen hatte. "Wenn die Neuhauser Boum spielen, scheint immer die Sonne", feixte Schricker wohlwissend, dass der Jugendblaskapelle der Ruf hinterhereilt, ihre Auftritte und Veranstaltungen seien meist verregnet. Dies ist nicht sehr abwegig, fiel doch nach zahlreichen verregneten Burgfesten nicht zuletzt auch der Neuhauser Boum-Zoigl im Mai ins Wasser.
Trotzdem hatte Petrus diesmal ein Einsehen und so hielt das Wetter bis zum letzten Ton aus. Die zahlreichen Gäste im Stützelvillapark erwartete eine bunte Mischung aus traditioneller Blasmusik, Schlagern der 60er Jahre, aber auch lateinamerikanische Klänge. So reihten sich Medleys aus Liedern wie „Seemann, lass das Träumen“, „Spiel noch einmal für mich, habanero“ oder „So schön, schön war die Zeit“ ebenso ins Programm wie der Trompetenexpress, ein ungarischer Tanz oder der Konzertmarsch „Die Sonne geht auf". Bei vielen Stücken gaben einzelne Musiker oder lnstrumentengruppen zudem gekonnt ihre Soli zum Besten.
Ein besonderer Höhepunkt des Abends war das Trommelsolo von Julian Reischl. Der jüngste Musiker, gerade einmal neun Jahre alt, überraschte die Zuschauer mit seinem großartigen Können am
Schlagzeug. Er erntete tosenden Applaus dafür.
Gewissermaßen als Hommage an die frühere Windischeschenbacher Disco erklangen Lieder wie „My Boy Lollipop", „Rote Lippen soll man küssen“ und „Ramona, zum Abschied sag ich dir
Goodbye“.
Schricker forderte das Publikum auf mitzusingen und sich an die tolle Zeit in der ,,Lindnerhalle“ zu erinnern. Da dieses Angebot gerne angenommen wurde, erreichte die Stimmung mit den beliebten Oldies ihren Höhepunkt. Kein Wunder also, dass am Ende der Veranstaltung Rufe nach einer Zugabe laut wurden. Bevor die Neuhauser Boum dieser Bitte mit dem Lied „Gute Nacht” nachkamen, richtete stellvertretender Bürgermeister Karlheinz Budnik jedoch Dankesworte an die Stadtverwaltung, den Kulturausschuss sowie an Kulturreferentin Sandra Henkens, die für die Organisation der Serenaden verantwortlich zeichnet. Unbeeindruckt vom nahenden Unwetter setzte die Jugendblaskapelle zur Freude der Zuhörer mit dem „Mexican Head Dance” am Ende eine weitere Zugabe oben drauf, was Dirigent Schricker mit den flapsigen Worten kommentierte: „Den hau’n wir noch runter, bevor das Gewitter beginnt.“
"Die neue Heimat ist im Himmel"
Nach dem Gottesdienst setzt sich der Trauerzug zum Friedhof in Bewegung. Er wird angeführt von den "Neuhauser Boum". In seiner "Neuhauser Zeit" hat Pfarrer Alois Böhm die Blasmusikgruppe gegründet. Auf dem Friedhof geben Angehörige, Priesterschaft und viele Trauergäste Alois Böhm das letzte Geleit. Mit einem letzten musikalischen Gruß nehmen die "Neuhauser Boum" leise und bewegend Abschied von ihrem Gründungsvater. Am Priestergrab verneigen sich die Kirchenthumbacher und viele weitere Trauergäste in tiefer Dankbarkeit ein letztes Mal vor einem beliebten Volkspfarrer, der zum "Diener Eurer Freude" wurde.
Neuhaus. (mlb) Traditionelle Blasmusik ist alles andere als out. Bestes Beispiel dafür lieferten Christoph Bogner und Florian Dagner von der Musikkapelle Neuhauser Boum. Nach gewissenhafter Vorbereitung durch ihren Dirigenten Robert Schricker sowie Ausbilder Siegfried Gleißner und Franziska Meiler absolvierten die beiden die D-1-Leistungsprüfung des Nordbayerischen Musikbundes in Sulzbach-Rosenberg mit sehr gutem Erfolg.
Während Christoph Bogner das Leistungsabzeichen in Bronze am Tenorhorn ablegte, meisterte Florian Dagner die Prüfung auf der Klarinette.
Auch Stephanie Mark, Vorsitzende der Neuhauser Boum, freute sich über den großartigen Erfolg der Jungmusiker, als sie ihnen als Zeichen für die bestandene Prüfung die Urkunden sowie die
Anstecknadeln überreichen konnte.
Die Jugendblaskapelle sucht auch heuer wieder Buben und Mädchen ab dem achten Lebensjahr, die Lust haben, wie Christoph und Florian ein Blasinstrument zu erlernen und somit die Neuhauser Boum bei
ihren Auftritten zu unterstützen. Erfahrene Ausbilder des Blasorchesters bieten interessierten Kindern und Jugendlichen Unterricht in allen Blechblasinstrumenten wie etwa Trompete, Tenorhorn,
Posaune und Tuba an. Außerdem kann auch das Spielen auf Holzblasinstrumenten wie der Klarinette sowie am Saxophon oder Schlagzeug erlernt werden.
Anmeldungen nehmen Dirigent Robert Schricker (Telefon 09681/2494) oder Vorsitzende Stephanie Mark (Telefon 09636/924171) entgegen. Auch bereits erfahrene, ausgebildete Blasmusiker sind zur
Unterstützung des Musikvereins jederzeit willkommen. Die Hauptprobezeit, bei der sich Interessierte auch noch weitere Informationen einholen können, findet jeden Freitag um 19.30 Uhr in der Burg
in Neuhaus statt.
09.05.2012
Neuhaus. (mlb) "Die Neuhauser Boum sollten eigentlich als Regenmacher auftreten", bemerkte Siegfried Gleißner, dritter Vorsitzender der Jugendblaskapelle, ironisch. Wie schon so
oft bei Veranstaltungen der Kapelle in der Vergangenheit spielte das Wetter auch beim Musikzoigl am Wochenende beim "Bahler" nicht mit.
Eigentlich hatten die Musiker die zweitägige Veranstaltung mit lockerer Biergarten-Atmosphäre im Innenhof und Live-Musik in der Tenne geplant, angesichts des nasskalten Wetters, war jedoch an
Sitzen im Freien nicht zu denken. Wenngleich die Jugendblaskapelle am Samstag zu Beginn des Musikzoigls noch in Vollbesetzung im Stadel der Kälte und dem Regen trotzte und kräftig aufspielte,
musste letztendlich das Ganze wohl oder übel ins Innere der Zoiglstube verlegt werden.
"Das Wetter hat uns mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht," resümiert Gleißner. "Bedenkt man aber die schlechten Voraussetzungen, sind wir mit dem Besuch und dem Ablauf der Veranstaltung trotzdem zufrieden." Sowohl an den beiden Abenden als auch beim Kaffee am Sonntagnachmittag waren die Tische in der Zoiglstube gut besetzt.
Dank des Trios, bestehend aus Musikern der Blaskapelle, das mit zünftiger Musik für gute Stimmung bei den Gästen sorgte, gab es trotz alle dem echte Live-Musik zum Zoigl.
Windischeschenbach. (ab) Musik liegt in der Luft. Zumindest dort, wo gerade die "Neuhauser Boum" aufspielen. Bestes Beispiel war jüngst das Frühjahrskonzert mit knapp 300 Besuchern.
Einen Überblick über die vielen Auftritte lieferte die Jahreshauptversammlung im Gasthof "Heimgarten", wo zweiter Vorsitzender Matthias Bogner an zahlreiche Aktivitäten erinnerte. Das Spektrum reichte von kirchlichen Veranstaltungen über den Musikanten-Zoigl bis zum Böllerschützentreffen, Besuche bei befreundeten Kapellen und zur Burgweihnacht. Stephanie Mark dankte für die Unterstützung im ersten Jahr als Vorsitzende und betonte: "Ich bin akzeptiert worden, und wir sind inzwischen ein eingespieltes Team, auf das man sich verlassen kann. Der Zusammenhalt und die Kritikfähigkeit sind gut. Das ist nicht überall so."
Die Jugendblaskapelle hat derzeit 139 Mitglieder, von denen 26 aktiv sind, darunter auch sechs Auszubildende. Dirigent Robert Schricker sprach das Nachwuchsproblem an. "Momentan haben wir eine sehr gute Jugendarbeit, aber wir brauchen neue Kräfte." Als wichtig bezeichnete Schricker auch den Kontakt zu den Nachbarkapellen wegen gegenseitigem Aushelfen.
Bezirksdirigent Karl Wildenauer bezeichnete die Kapelle als "bestens intakt, und das seit 52 Jahren". Dass nicht mehr so viele Jugendliche mitmachen wollten, sei überall so. "Hauptsache ist die musikalische Leistung."
Auszeichnungen für 50-jährige Mitgliedschaft bekamen Siegfried Gleißner und Robert Schricker. Diese Beide erhielten auch aus der Hand von Karl Wildenauer einen Ehrenbrief mit Ehrennadel in Gold mit Diamant von der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V.. Für 40 Jahre wurde ausgezeichnet Bernhard Heimerl, Richard Heimerl, Manfred Käck, Norbert Neugirg und Ludwig Schricker.
30 Jahre sind Michael Erfurt, Gabriele Greifeneder und Roland Weiner dabei, 20 Jahre Sylvia Dobner und Helmut Wolf. Für 10 Jahre wurden Michael Giehl, Andreas Gleißner, Regina Kriechenbauer, Josef Mauerer, Franziska Meiler, Thomas Meiler, Peter Merther, Florian Stangl, Laura Walberer, Regina Walberer, Monika Würth geehrt.
Windischeschenbach. (ab) 1960 vom damaligen Benefiziat Alois Böhm gegründet, hat sich die Jugendblaskapelle "Neuhauser Boum" zu einem Klangkörper entwickelt, der weit über die Grenzen der Stadt hinaus geschätzt wird. Inzwischen haben die Boum Verstärkung bekommen, denn seit etwa 20 Jahren musizieren auch die Moidla kräftig mit.
|
Unter der Leitung von Robert Schricker begeisterten die "Neuhauser Boum" ihr Publikum beim Frühjahrskonzert. Bild: ab |
Einer der jährlichen Höhepunkte der Kapelle ist das Frühjahrskonzert, das am Sonntag bereits zum 36. Mal stattfand. Fast 300 Konzertbesucher waren in die Mehrzweckhalle gekommen. Für diese Verbundenheit dankte die Vorsitzende Stefanie Mark.
Viel Beifall
"Musik allein ist die Weltsprache und braucht nicht übersetzt werden", zitierte die Vorsitzende Berthold Auerbach, der in einem Zitat zusammengefasst hat, was Musik bedeutet. "Sie wird von jedem verstanden, egal wer man ist und woher man kommt." Ein Zitat, das sich in den nächsten zwei Stunden bewahrheitete. Die Musik der "Neuhauser Boum" wurde nicht nur verstanden, sondern mit viel Begeisterung aufgenommen, wie der Beifall zeigte. Drei Zugaben erklatschte sich das Publikum, bevor sie die Musiker von der Bühne ließen. Vorsitzende Mark freute sich, neben den Ehrengästen auch zahlreiche Vertreter von Vereinen und Musikkapellen zu begrüßen, unter anderem die Blaskapelle Etzenricht, die Stadtkapelle Windischeschenbach, und die Jugendblaskapelle Parkstein und Reuth. Unter dem Motto "Freude an der Musik" nahmen die Musiker anschließend die Zuhörer mit auf eine musikalische Weltreise, auf der unter der Leitung von Dirigent Robert Schricker Musik in allen Stilrichtungen zu hören war, ob konzertant, modern, rockig oder böhmisch.
Mit dem Marsch "Musikantenparade" und mit einem echten Hit, nämlich der "Festival Ouvertüre" begann das Konzert. Dazwischen gab es eine Reise nach Ungarn, folgte man den Signalen des "Trompeten Express", ließ sich vom "Lieblingstrommler" Julian Reischl begeistern und genoss die lateinamerikanischen Melodien mit dem Titel "South of the Rio".
Oldies und Walzer
Der Marsch "Die Sonne geht auf" eröffnete den zweiten Teil. Es folgte eine Solo-Polka für Flügelhorn und Tenorhorn "Du und ich" vorgetragen von den Solisten Matthias Bogner und Siegfried Gleißner. Ein Walzer "Lebensfreude pur", ein Medley beliebter Oldies unter dem Titel "Jive-Hits" folgten. Mit dem Stück "Fascinating Drums" rockte die Kapelle die Mehrzweckhalle. Ein "fideler Dorfmusikant" beendete schließlich den Auftritt.